Warum Conversion Rate Optimierung viel cooler ist als SEO

Warum Conversion Rate Optimierung viel cooler ist als SEO

Gero Ostendorf 31. Januar 2019 0

(Lesedauer ~6 Minuten)

Als ich das erste Mal von Marc mit CRO konfrontiert wurde dachte ich:
“Klar, den Typen kenne ich aus dem Radio.”
Dass hinter dem ganzen aber noch viel mehr steckt als ein Kerl mit einer Pandamaske und warum ich es faszinierender finde als Suchmaschinenoptimierung, möchte ich Euch gerne in diesem Blogbeitrag erklären.

Zunächst ist es wichtig zu wissen, was Conversion Rate Optimierung überhaupt bedeutet.

Mit Conversion, ist im Endeffekt nichts anderes gemeint, als die Umwandlung eines Interessenten in einen Käufer. Soweit klar, oder?!

Bei der Rate, wird im Online Business im allgemeinen eine Quote bezeichnet.

Und Optimierung… ok also wem ich das erklären muss, sollte ab hier aufhören weiter zu lesen.

Zusammengefasst versuchen wir also in unserem Online Business, aus den Besuchern mehr Käufer zu generieren. Wer mehr Infos braucht, kann sich natürlich auch gerne auf Wikipedia umgucken (https://de.wikipedia.org/wiki/Konversion_(Marketing)).

Natürlich gibt es auch eine Kennzahl, um die Conversion Rate zu berechnen. Dazu benötigen wir die Anzahl der Käufer und die Anzahl an Unique Visitors. Diese müssen wir dann nur noch in folgende Formel packen:

Bildschirmfoto 2019 01 31 um 14.20.39

Quelle: http://startupwissen.biz/was-bedeutet-eigentlich-conversion-rate/

Als Beispiel: Wir verkaufen mit unserem Onlineshop Kugelschreiber und möchten gerne herausfinden, wie unsere Conversion Rate für den Monat Oktober war. Wir haben in diesem Monat 500 Käufer registriert und 20.000 (eindeutige) Besucher gehabt. Nun die Formel:


(500 x 100) : 20.000 = 2,5%


Wir hatten also für den Monat Oktober eine Conversion Rate von 2,5 %, was schon ziemlich gutes Mittelfeld ist. Der Durchschnitt in Deutschland über alle Branchen, liegt nämlich bei ca. 1 % bis 3 %. Alles was darüber liegt, ist wirklich gut und alles was darunter liegt, sollte sich einmal mit uns unterhalten ;-)

Jetzt wissen wir also, wie sich die Conversion Rate berechnen lässt und was sie bedeutet. Was machen aber die, die mit ihrer Zahl nicht zufrieden sind und mehr rausholen wollen? Nun für die gibt es jetzt hier ein paar erste Tipps.

Sicherheit & Vertrauen

An oberster Stelle steht, dass Ihr bei Euren zukünftigen Kunden Sicherheit und Vertrauen schaffen müsst. Schließlich kauft keiner gerne beim unseriösen Händler um die Ecke und das gilt auch im Online Bereich.

Versuche also Deinen Kunden möglichst viel Sicherheit und Schutz beim Online Kauf zu geben und zeige das auch dementsprechend auf Deiner Seite. Heutzutage ist beispielsweise eine SSL verschlüsselte Seite ein Muss und auch das “Trusted Shops” oder “eKomi” Logo gibt vielen Usern ein sicheres Gefühl.

Aber auch eine Servicehotline oder sogar ein Live Chat vermittelt den meisten Shop-Besuchern Sicherheit wenn sie sich in Deinem Shop befinden.

Ein höheres Vertrauen erreichst Du außerdem, wenn Du eine authentische “Über Uns” Seite hast. Hier kannst Du beispielsweise das Team hinter dem Shop zeigen oder auch erzählen, warum Du den Shop betreibst. Entsprechend gute Bilder von Dir und Deinem Team stärken noch einmal dieses Vertrauen und stellen eine emotionale Bindung zu Deinem zukünftigen Kunden her.

Vorteile kommunizieren

Was für Vorteile es gibt bei Dir zu kaufen, weißt Du sicherlich sehr gut aber das müssen auch Deine zukünftigen Kunden wissen. Allerdings ist es wichtig, dass Du individuelle Vorteile nennst und dazu gehören nicht 14 Tage Rückgaberecht und schnelle Lieferung.

Viel mehr musst Du hervorheben, was Dein Shop einzigartig macht und wo Du Dich z. B. im Service unterscheidest. Beispielsweise könnte das die Anzahl der zufriedenen Kunden sein (“Mehr als 5000 zufriedene Kunden”) oder auch eine besonders große Produktvielfalt (“Auswahl aus über 2000 Produkten”). Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Bedienbarkeit

Wichtig ist bei der Bedienbarkeit, dass Du Dich an gewisse Standards hältst, dass sich Dein Besucher auch in Deinem Shop orientieren kann.
Die Grundlagen für den Header sind beispielsweise: Das Logo links (https://www.nngroup.com/articles/logo-placement-brand-recall/), die Suche mittig oder rechts und der Warenkorb im rechten Bereich des Headers.

Wenn es dann um den Footer geht, sollten dort die Shopinformationen (AGB, Impressum, Datenschutz etc.), Versand- und Zahlungsbedingungen zu finden sein. Für die beiden letzten Punkte gilt, dass Du gerne auch die Logos z. B. der Zahlungsanbieter einbinden kannst.

Bildschirmfoto 2019 01 31 um 14.23.59

Quelle: https://www.paypal.com/de/webapps/mpp/logo-center

Kleine Nebeninfo: Wenn man sich die Statistiken der letzten Jahre angesehen hat konnte man feststellen, dass es ein Kopf an Kopf Rennen zwischen PayPal und dem Kauf auf Rechnung als “beliebteste Online Bezahlmethode” gab. Dabei ist zumindest laut aktuellen Statistiken PayPal an der Spitze. (Quelle: https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/verkaufen-im-internet/bezahlmethoden-im-onlineshop/) Du solltest Dir also aus meiner Sicht genau Gedanken machen, welche Bezahlvarianten Du in Deinem Shop einbindest und welche nicht.

Eine weiterer Empfehlung für eine bessere UX, ist der Einsatz einer 404-Fehlerseite. Diese sollte sympathisch vermitteln, dass man sich im Shop “verlaufen” hat und wieder einen Schritt zurück gehen muss. Versionen in denen wieder auf die Startseite umgeleitet wird sind nicht zu empfehlen, da es den User verwirren kann.

Design

Das Design ist Dein Aushängeschild und vermittelt den ersten Eindruck von Deinem Shop. Deswegen ist es besonders wichtig, dass das Design stimmig ist und die User es als angenehm empfinden in Deinem Shop zu stöbern. Ein schlecht umgesetztes Design oder sogar eine unpassende Textformatierung lässt den Besucher schnell wieder verschwinden.

Mache mit Deinem Shopauftreten klar, welche Produkte in Deinem Shop von welchen Zielkunden gekauft werden können. Wichtig ist, dass dies unmissverständlich klar wird und Du den User nicht durch z. B. unpassende Grafiken verwirrst.

Außerdem solltest Du darauf achten, dass ein gutes (responsive) Webdesign eingesetzt wird, um auch Deinen Mobilen Usern eine gute User Experience (UX) zu ermöglichen.

Performance

Wir alle kennen die “3-Sekunden-Regel”. Nein...wir meinen nicht, dass etwas noch genießbar ist, wenn es nur 3 Sekunden auf dem Boden gelegen hat.

Vielmehr geht es darum, dass ein Großteil der User Deinen Shop wieder verlässt, wenn er länger als 3 Sekunden benötigt, um die ersten Inhalte zu laden.

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Quelle: https://www.findologic.com/zusammenhang-von-conversion-rate-und-ladezeit/

Beispielsweise hat eine Analyse des amerikanischen Konzerns Walmart ergeben, dass ihre Conversion Rate um +2 % verbessert hat, als sie die Ladezeit ihres Shops um -1 Sekunde verringert haben (https://wpostats.com/2015/11/04/walmart-revenue.html).

Mehr zur Performance Optimierung für Deinen Online Shop, findest Du übrigens in unserem Blog Beitrag “Shopware Performance optimieren” (https://8mylez.com/blog/shopware-performance-optimierung/).

Warenkorb

Im Warenkorb werden dem User alle seine Käufe aufgelistet, um ihm nochmal eine Übersicht vor seinem Kauf anzubieten. Wichtig ist hierfür, dass der potenzielle Kunde sich wohl fühlt, dem Shop vertraut und auf “Zur Kasse” klickt.

Der aktuelle Preis und die Anzahl der Artikel sollten dem User immer im “Mini Warenkorb” angezeigt werden. So hat er permanent die Kontrolle über seinen Einkauf und erschreckt sich nicht beim späteren Bestellprozess über den Preis.

Außerdem sollte auch die voraussichtliche Lieferzeit mit angegeben sein, da viele User dies durch Amazon mittlerweile gewohnt sind. Positiv ist es auch immer, noch einmal die Vorteile des Shops zu erwähnen, um Deinem zukünftigen Kunden zu zeigen, warum er bei Dir kaufen sollte.

Checkout

Im Bestellprozess (dem Checkout) springen statistisch gesehen die meisten User ab. Technische Probleme, mangelndes Vertrauen oder zu aufwendig gestaltete Formulare können dafür der Grund sein. Deshalb gilt, dass der Checkout möglichst clean, einfach und ohne Ablenkung sein sollte, um den zukünftigen Kunden in Ruhe seinen Kauf tätigen zu lassen.

Viele User registrieren sich ungerne um zu bestellen. Gib ihnen deshalb die Möglichkeit, eine Bestellung auch ohne Registrierung auszulösen. Für registrierte Nutzer ist es sinnvoll sich mit der E-Mail Adresse anzumelden, denn Benutzernamen oder Kundennummern merken sich die meisten User nicht.
Außerdem sollte der Checkout möglichst Clean gehalten werden, um dem zukünftigen Kunden nicht unnötig abzulenken. Versuche also hier Dich nur auf die nötigsten Informationen zu beschränken.

Suche

Die Suche wird bei vielen Shops oftmals unterschätzt, stellt aber einen wichtigen Faktor in Sachen CRO dar. Welche Möglichkeiten es da genau gibt, zeigen wir dir in diesem Beitrag: Shopware Suche verbessern!

(...)

So das waren jetzt erst einmal ein paar Einsteigertipps, aber wenn Du aufgrund der Überschrift auf diesen Beitrag geklickt hast, sollst Du natürlich auch noch die Auflösung bekommen, warum ich Conversion Rate Optimierung viel cooler finde als Shopware SEO.

Natürlich weiß auch ich, dass SEO ein sehr wichtiger Faktor ist und für viele das Optimierungs-Stellrad schlechthin. Nicht umsonst geben viele Onlineshop tausende von Euros aus, um ihr Suchmaschinen Ranking zu optimieren. Hier gibt es auch eine kleine “Gute Nacht Lektüre” von uns: https://8mylez.com/shopware-seo-guide-18/

Ihr werdet mir aber recht geben, dass die Suchmaschinenoptimierung ein sehr langwieriger Prozess ist, der viel Zeit in Anspruch nimmt und richtig gute Ergebnisse oft lange auf sich warten lassen.

Bei der CRO ist das ein bisschen anders. Eine Veränderung im Checkout, wirkt sich im Vergleich zur SEO sehr schnell auf die Kennzahl aus. Sicherlich gibt es auch Bereiche, wo sich Veränderungen nicht so schnell wiederspiegeln wie beim Checkout aber aus meiner Sicht kommt man schneller zu Ergebnissen.

Hinzu kommt noch, dass ich ja eigentlich aus dem Vertrieb komme und in der Conversion Rate Optimierung noch eher vertriebliche Ansätze sehe als bei der Suchmaschinenoptimierung. Man muss sich nämlich, ähnlich wie beim Offline Vertrieb, in den Kunden hineinversetzen, sich überlegen wie der Kunde tickt und was er will, um dann den Abschluss perfekt hinzubekommen.

Deswegen liebe ich diesen Bereich und mir macht es einfach Spaß, mich darüber zu informieren und mich mit anderen Kollegen über neue Themen auszutauschen. Denn anders als im Vertrieb, kommt man bei der Conversion Rate Optimierung nur gemeinsam zum Ziel, da man sich über seine Erfahrungen austauschen muss, um sein Ziel zu erreichen.

Was denkt Ihr darüber und was macht Euch mehr Spaß? Schreibt es in die Kommentare und teilt uns Eure Erfahrungen zum Thema CRO mit.

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